Von Meetings zu Mitgestaltung – mein Weg zu Design Thinking

In meinen Jahren im internationalen Konzern war ich von großartigen Menschen umgeben: erfahrene Fachleute, kluge Köpfe, kreative Geister. Wir hatten Zugang zu aufwändiger Marktforschung, wussten viel über unsere Zielgruppen, ihre Einkaufsroutinen, ihre Produktnutzung. Und dennoch blieb oft eine zentrale Frage unbeantwortet:
Was genau sollen wir jetzt eigentlich lösen – und für wen?
Wir sprachen viel über Konsument:innen. Aber wir sprachen kaum mit ihnen. Die Verbindung zur Lebensrealität der Nutzer:innen unserer Produkte war oft indirekt, vermittelt, abstrakt. Gleichzeitig gab es im Unternehmen jede Menge Ideen – manche durchdacht, manche wild, manche mit hohem Potenzial. Doch wie kommt man von vielen einzelnen Impulsen zu einer gemeinsamen Lösung, die wirklich trägt?
In vielen Meetings drehte sich alles um Abstimmung, Zuständigkeiten, Zeitpläne.
Was fehlte, war ein strukturierter Raum für gemeinsame Kreativität. Und ein Prozess, der dabei unterstützt, unterschiedliche Perspektiven zusammenzubringen, Ideen greifbar zu machen – und Entscheidungen zu treffen, die auch wirklich weiterführen.
Dann entdeckte ich Design Thinking.
Ich stieß auf diesen Ansatz in einer Phase, in der ich genau das suchte:
einen Weg, wie aus Ideen echte Lösungen werden.
Ich schlug vor, Design Thinking in einem unserer Projekte zu nutzen. Was zunächst als Experiment begann, wurde für mich zum Wendepunkt.
Was ich dabei erlebt habe, hat mich nachhaltig beeindruckt:
- Ein klarer Prozess, der gleichzeitig genug Offenheit lässt, um sich wirklich auf Neues einzulassen.
- Tiefgehende Erkenntnisse in kurzer Zeit – weil wir direkt mit den Menschen arbeiteten, für die unsere Lösungen gedacht waren.
- Kreative Energie, die nicht in endlosen Diskussionen versickerte, sondern in konkrete Prototypen floss.
- Ein echtes Team, das sich nicht nur organisierte, sondern gemeinsam lernte, Entscheidungen traf und weiterwuchs.
Design Thinking hat für mich spürbar gemacht, wie viel mehr möglich ist, wenn nicht jede:r für sich denkt – sondern gemeinsam. Wenn echte Fragen gestellt werden. Wenn ausprobiert und getestet werden darf. Und wenn das Ergebnis nicht schon vor Beginn feststeht.
Ja – der Prozess braucht Zeit und Zuwendung.
Aber was er zurückgibt, ist weit mehr als eine gute Idee:
Es entsteht Verbindung, Klarheit – und oft ein Funke, der Organisationen verändert.
Heute begleite ich Teams, Organisationen und Einzelpersonen dabei, genau solche Räume zu öffnen: für Dialog, für Kreativität, für gemeinsames Gestalten.
Weil ich überzeugt bin:
Innovationen entstehen nicht im stillen Kämmerlein – sondern dort, wo Menschen sich zuhören, gemeinsam denken und Neues wagen.